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WR 26.3.2004
Mehr Industriegebiet in der Stesse - Entlastung für Ennest

Attendorn. (pep) Rund 150 Attendorner Bürger, überwiegend aus den Dörfern, ließen sich in der Stadthalle über den zweiten Entwurf eines neuen Flächennutzungsplanes informieren.


Bürgermeister Alfons Stumpf machte deutlich, dass die von Dr. Thomas Baum vom Büro VSU vorgestellte Version nicht endgültig, sondern der Auftakt eines Verfahrens sei, in dem jedermann die Möglichkeit habe, Anregungen und Bedenken einzubringen. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass alle bisher eingereichten Anregungen und Bedenken im Verfahren berücksichtigt werden und nicht noch einmal vorgebracht werden müssen. Im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung liegt der Planentwurf vom 19. April bis 25. Mai im Rathaus öffentlich zur Einsicht aus.

Der von Dr. Baum erläuterte Entwurf für einen neuen Flächennutzungsplan mit einer prognostizierten Gültigkeit von rund 15 Jahren geht von einem leichten Bevölkerungsanstieg Attendorns bis zum Jahr 2015 und einer sich weiter entwickelnden Indus-trie aus. Daher sieht er sowohl bei den Gewerbe- wie bei den Wohnbauflächen zusätzlichen Bedarf.

Es sollen 96 Hektar Wohnbauflächen ausgewiesen werden, von denen bereits 30 Hektar durch Bebauungspläne wie Wippeskuhlen West sichergestellt werden. Nahezu jeder Ort im Stadtgebiet erhält kleinere Neubauflächen. Hierzu gab es keine Anregungen der Bürger.

Bei den Gewerbeflächen sollen weitere 57 Hektar ausgewiesen werden, was einen Netto-Zuwachs von rund 35 Hektar bedeutet. Diese solleen überwiegend im Bereich der Stesse sowie entlang des Eckenbaches in Richtung Dahlhausen auf den Flächen des Gutes Ramacher bis zum Krähenberg ausgewiesen werden. In Ennest sollen entgegen ersten Überlegungen keine größeren zusätzlichen Flächen ausgwiesen werden.

Das weckte den Argwohn von Alberto Zulkowski aus Neu-Listernohl, der den in Ennest laut gewordenen Widerstand als Grund für das Umdenken vermutete und nach objektiven Kriterien fragte. Dr. Baum führte die besseren Lage zur Hauptverkehrsachse durch das Biggetal sowie die Topographie an.

26.03.2004



WP 26.3.2004
Neue Gewerbeflächen bleiben der Zankapfel

Etwa 150 Bürger aus allen Ortschaften der Stadt Attendorn besuchten am Donnerstagabend die Informationsveranstaltung zum Flächennutzungsplan 2020 in der Stadthalle. Fotos: melli Thomas Baum: Attendorn sollte weiterhin auf das verarbeitende Gewerbe setzen.

Attendorn. (melli) Die Stadt Attendorn möchte in ihrem Flächennutzungsplan 2020 etwa 57 Hektar Gewerbeflächen ausweisen. Das war der Punkt, für den sich die 150 Bürger, die am Donnerstagabend zur Informationsveranstaltung in die Stadthalle gekommen waren, besonders interessierten. Einige fürchten, dass ihre Lebensqualität und der Wert ihrer Grundstücke und Häuser in der Nachbarschaft von Gewerbegebieten sinken könnten.


Dr. Thomas Baum (Ingenieurbüro Verkehr, Städtebau und Umweltschutz in Aachen) erklärte, man müsse davon ausgehen, dass Bevölkerung und Industrie in den kommenden Jahren leicht wachsen werden. Erst ab dem Jahr 2020 werde Attendorn Einwohner verlieren. 65 Prozent der Attendorner Arbeitsplätze stellt das verarbeitende Gewerbe, 10 Prozent das öffentliche und private Dienstleistungsgewerbe, 8,75 Prozent der Handel und 4 Prozent das Baugewerbe. Jetzt auf Dienstleister zu setzen, sei falsch, so Baum: "Schon vor fünf Jahren wurde gesagt, in der Dienstleistung liege die Zukunft. Dann fusionierten Banken und Versicherungen, Arbeitsplätze werden abgebaut." Vom verarbeitenden Gewerbe hingegen könne man erwarten, dass neue Produkte entstehen und weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. "Darum sollten dafür Flächen vorgehalten werden", erklärte er.

Der Flächennutzungsplan sieht folgende Gewerbeflächen vor: Eckenbach 0,77 ha, Auf dem Schilde III 1,12 ha, Biggetal 2,66 ha, Schwalbenohl Nordtangente 6,34 ha, Donnerwenge 10,91 ha, Ramacher 32,18 ha und Milstenau 3,6 ha.

Neben der Angst um sinkende Werte und Emissionsbelästigungen wurde auch Kritik am festgestellten Bedarf laut. Alberto Zulkowski (SPD-Stadtverordneter aus Neu-Listernohl): "Ich glaube einfach nicht, dass der Bedarf so groß ist." Er sei zudem der Meinung, dass es im Bereich Nierhof und Ennest noch Entwicklungsflächen gebe, die sich besser eigneten als die im Bereich Stesse/Ramacher in der Nachbarschaft Neu-Listernohls. Damit rief er allerdings Protest in den Reihen der Ennester Bürger hervor. Die hatten sich schon im Vorfeld dagegen ausgesprochen, Ennest weiter mit Industrie zu belasten und finden, dass ihnen immer noch zuviel zugemutet werde.

Ernst Klein aus Windhausen kritisierte, dass grundsätzlich Wachstum als positiv und Schrumpfung als negativ bewertet werde: "Ich finde das aber gar nicht negativ." Seine Frage nach dem politischen Willen beantwortete Bürgermeister Alfons Stumpf: "Der politische Wille des Rates und des Bürgermeisters ist, dass die Attendorner und deren Kinder hier leben, arbeiten und sich ausbilden lassen können und sich hier wohl fühlen. Dass die Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren, woanders Arbeit suchen und wegziehen und dass es dann ruhiger ist, mag sich mancher wünschen. Ich wünsche mir das nicht."

Der Flächennutzungsplan kann ab sofort von jedem Bürger im Rathaus eingesehen werden. Dort können mündlich und schriftlich Anregungen und Kritik eingebracht werden.

26.03.2004


Schwerpunkt in der nächsten Zeit: Der neue Flächennutzungsplan für Attendorn

Bei dem letztem Treffen haben beschlossen wir, dass mehrer Kleingruppen nötig sind, um die ganze Thematik überschaubar zu halten.
Folgende Kleingruppen bildeten sich:

Siedlungsentwicklung;
Erholung und Freizeit - eventuell gekoppelt mit
Natur und Landschaft;
Gewerbeentwicklungsgebiete

Ferner wollen wir uns auch ab dem 25.2.2004 wieder an der Öffentlichkeit zurückmelden. Dies soll erst einmal in Form von Pressemitteilungen geschehen, die u.a. auf unsere Treffen hinweisen.
Eine große Versammlung, in der sich das Bürgerforum zum Flächennutzungsplan äußert, wird es allerdings erst einmal nicht geben.


Bürgerforum spricht von "Zahlentrickserei"

12.03.2004 / LOKALAUSGABE der Westfalenpost
Attendorn. (melli) Das Bürgerforum der Lokalen Agenda Attendorn kritisiert den Entwurf zum Flächennutzungsplan 2020.
Durch eine "Zahlentrickserei" bei den Berechnungen des Gewerbeflächenbedarfs, so eine wörtliche Mitteilung des Forums, seien 57 Hektar ausgewiesen worden, obwohl die Unternehmen nur einen Bedarf von 22 Hektar angemeldet hätten.
Diese "extensive Flächenausweisung für produzierendes Gewerbe" sei abzulehnen, da sie nicht zukunftsfähig orientiert sei und die Lebensbedingungen nachfolgender Generationen erschwere. "Warum und wie sollen sie die Sanierung verseuchter Industriebrachen bezahlen? Zumal gerade junge, gut ausgebildete Leute zwischen 25 und 30 Jahren in Attendorn keine Arbeit finden, da die Stadt einseitig auf den produzierenden Sektor setzt. . . "

Diese Aussage lässt nicht nur Bürgermeister Alfons Stumpf staunen. Keine Arbeit für junge, gut ausgebildete Leute? "Das ist eine durch nichts bewiesene Behauptung. Im Gegenteil, in vielen Firmen in Attendorn sind zahlreiche qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen worden. Und es entstehen immer mehr", so Stumpf auf Anfrage der WP. Von einigen Unternehmen wisse er sogar, dass sie beinahe einen Facharbeitermangel haben.

Auch die Kritik an der Ausweisung von Gewerbeflächen lässt der Bürgermeister nicht gelten und verweist das Bürgerforum auf die Entwicklung in den vergangenen 15 Jahren: "Man kann dankbar sein, dass die Stadt diese Flächen zur Verfügung stellen kann. Daher rührt schließlich unsere Wirtschaftskraft. Natürlich mag man beklagen, dass dadurch die Natur zurückgedrängt worden ist. Trotzdem lebe ich lieber in einer wirtschaftlich starken Gemeinde als in einer, die vor dem Niedergang steht. Schließlich würde mit den Arbeitsplätzen die Bevölkerung weggehen."


Wurm und Heinemann in Beirat gewählt

10.03.2004 / LOKALAUSGABE der Westfalenpost

Attendorn. (wp) Das Bürgerforum Lokale Agenda Attendorn hat Theresia Wurm und Wendelin Heinemann, beide engagierte Mitglieder der ersten Stunde, als ständige Vertreter für den Agendabeirat gewählt. Auf der jüngsten Sitzung des Bürgerforums wurde außerdem beschlossen, sich an der diesjährigen Müllsammelaktion zu beteiligen, Stellungnahmen zum Entwurf des Flächennutzungsplans (FNP) abzugeben und den Internetauftritt Lokale Agenda zu überarbeiten und zu aktualisieren.


Der Agendabeirat, der die Umsetzung der Lokalen Agenda begleitet, wird am 19. April zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Neben Verwaltung, Stadtrat und Bürgerforum sollen auch weitere Gruppen vertreten sein. Das Bürgerforum will neben den beiden ständigen Vertretern einen dritten Sitz Themen bezogen mit Experten aus seiner Runde besetzen. Die Sitzungen des Agendabeirats werden öffentlich sein.

Wie im vergangenen Jahr gibt es auch in diesem Frühjahr eine Müllsammelaktion, an der sich Schulen, Vereine und andere Organisationen beteiligen können. Das Bürgerforum wird eine Sammelgruppe stellen. Martin Plückebaum, Umweltbeauftragter der Stadt Attendorn, plant die Aktion für die Woche nach den Osterferien im April.

Arbeitskreise des Bürgerforums, die sich mit einzelnen Aspekten des Flächennutzungsplans (Gewerbe/Siedlungen/Naturschutz) beschäftigen, wollen noch vor der städtischen Veranstaltung zum FNP-Entwurf am Donnerstag, 25. März, um 19 Uhr in der Stadthalle Stellungnahmen veröffentlichen. Eine weitere Arbeitsgruppe wird den Internetauftritt auf der Website der Stadt Attendorn zusammen mit Vertretern aus der Verwaltung überarbeiten. Hier sollen wichtige Termine und Dokumente wie die beschlossene Agenda oder der Erläuterungsbericht zum FNP für interessierte Bürger abrufbar sein.

Die nächste Sitzung des Bürgerforums findet am Mittwoch, 21. April, um 19.30 Uhr im Rathaus statt. Interessierte Attendorner sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen.


Bürgerforum prangert "Zahlentrickserei" bei Gewerbeflächen an

10.03.2004 / LOKALAUSGABE der westfälischen Rundschau

Attendorn. Schweres Geschütz fährt das Attendorner Bürgerforum auf. Als "Zahlentrickserei" bezeichnet man die Berechnugen des Gewerbeflächenbedarfs im Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan-Entwurf 2020.


Man fragt, warum 57 Hektar neue Gewerbeflächen ausgewiesen werden sollen, wenn die Unternehmen nach einer Befragung aus dem Jahr 2001 nur einen Bedarf von 22 Hektar angemeldet haben? Hochgerechnet auf 20 Jahre liege er bei 30 Hektar. Die Planer ermittelten den Gesamtbedarf, wobei sie allerdings den Standardwert von 70 % zur Wiedernutzung freiwerdener Flächen für Attendorn auf 50 % bzw. 25 % verringerten und so auf einen Bedarf von 31 bis 38 Hektar bis zum Jahre 2020 kommen.

Da Attendorn weiterhin auf das produzierende Gewerbe setzen und Potentiale für kurzfristige Entwicklungsschübe bereithalten müsse, "werde ein Flächenvolumen von ca. 57 Hektar neuer Fläche dargestellt", schreiben die Planer, ohne ihre Berechnungen offenzulegen. Bei der Darstellung der ins Auge gefassten Flächen wird nach Meinung des Bürgerforums "nachvollziehbar, wie die Zahl 57 zustande gekommen sein könnte: nicht der Bedarf, sondern die Verfügbarkeit von Flächen scheint Kriterium gewesen zu sein".

Ein solches Verfahren hält das Bürgerforum "aus gesetzlichen, ethischen und ökonomischen Gründen für revisionsbedürftig". Laut Bundesbaugesetz könne nur der "voraussehbare Bedarf" an Flächen ausgewiesen werden. Im regionalen Gebietsentwicklungsplan (GEP) sei sogar von einem "Ausweisungsüberhang an Gewerbegebieten" die Rede. Der Dienstleistungssektor sei zu stärken, nicht der gewerbliche.

Auch aus ethischen Gründen ist die geplante extensive Flächenausweisung für produzierendes Gewerbe aus Sicht des Bürgerforums abzulehnen, "da sie nur mittelfristig und nicht zukunftsfähig orientiert ist und so die Lebensbedingungen für spätere Generationen erschwert."

Da das Entwicklungspotenzial Attendorns auf Flächen um die Kernstadt konzentriert ist, sollte der "Wert" der knappen Flächen sich auch in den Preisen niederschlagen. Die Stadt sollte die Flächen "nicht nach Discountermanier verscherbeln", lautet eine Forderung des Bürgerforums, das auch fragt, "warum Flächen extensive Betriebe mit dem niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz im ganzen Kreis Olpe angelockt werden sollen? Um Arbeitsplätze für Einpendler aus den umliegenden Gemeinden zu schaffen, die man mit zusätzlichen billigen Bauplätzen nach Attendorn locken will?" Die Stadt solle lieber durch Umstrukturierung ihrer Wirtschaftsförderungspolitik Arbeitsplätze für die jungen Auspendler zur Verfügung stellen, damit sie langfristig hier wohnen bleiben können.


Keine Fabriken auf der grünen Wiese


12.02.2004 / LOKALAUSGABE der Westfalenpost


Attendorn. (gus) Allein auf weiter Flur kämpfte am Mittwochabend Bürgermeister Alfons Stumpf gegen eine Ratsmehrheit.

Diskutiert wurde der Agenda-Beschluss, in dem unter anderem festgeschrieben werden sollte, dass in dem "einzigen verbliebenen landwirtschaftlichen Kerngebiet in Stadtnähe zwischen Neu-Listernohl und Biekhofen außerlandwirtschaftliche Nutzungen auf Erholung, Boden- und Gewässerschutz reduziert werden sollen". Ein Passus in der Agenda, der eine mögliche industrielle oder gewerbliche Nutzung des Gebietes ausschließen soll.

Erwartungsgemäß waren es die beiden Neu-Listernohler Abgeordneten Kramer und Zulkowsky, die gegen die vom Bürgermeister gewünschte Herausnahme des Passus opponierten, ebenso erwartungsgemäß bekamen im Wahljahr 2004 Kramer und Zulkowsky Rückendeckung von ihren Fraktionen.

Stumpf hatte zuvor darauf hingewiesen, dass es seiner Meinung nach wenig Sinn mache, einen neuen Flächennutzungsplan mit Standorten für weitere Industrie- und Gewerbeflächen zu diskutieren, im Rahmen des Agenda-Beschlusses aber ganz bestimmte Bereiche für diese Planung bereits im Vorfeld auszuschließen. Der Bereich zwischen Biekhofen und Neu-Listernohl ist, da im Bereich Ennest die Grenzen erreicht zu sein scheinen, ein möglicher Standort für neue Industrie- und Gewerbeflächen.

Die große Koalition aus allen Fraktionen setzte sich durch: Die Lokale Agenda 21 der Stadt Attendorn sieht vor, dass der derzeit landwirtschaftlich genutzte Bereich zwischen Biekhofen und Neu-Listernohl auch künftig zu nicht viel mehr als landwirtschaftlichen Zwecken genutzt werden darf.

Bindend ist der Beschluss für künftige Ratsmehrheiten allerdings nicht.


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